Friesenpferde - Standard
Das Zuchtziel des F.P.S. ist die Zucht von Pferden mit schönem Exterieur unter Beibehaltung der typischen Rassenmerkmale. Unter Weiterem zurück drängen der Inzucht in der Rasse selbst, die sowohl im Sport (Schaufahren, Fahr- und Reitdressur, Vielseitigkeitsprüfung) gute Leistungen bieten können, als auch für Freizeitreiten geeignet sind und zwar mittels Selektion in der Rasse.
1. Exterieur
Als erster Punkt wird in der vorstehend genannten Definition des Zuchtzieles genannt: "Die Zucht von Pferden mit schönem Exterieur neben dem spezifischen Erwerb friesischer Pferde zum Schaufahren und zur Fahrdressur gibt es auch viele Züchter, Liebhaber und Freizeitreiter, die friesische Pferde lieben.
Der Kopf:
Nicht zu lang und ausreichend breit. Kleine aufmerksame Ohren und die Ohrspitzen neigen sich ein wenig zueinander. Die Augen sind groß und glänzend. Das Nasenbein ein wenig hohl oder gerade. Weite Nüstern, geschlossene Lippen und gut aufeinander passende Zähne. Die Kiefer nicht zu schwer, mit genügend Zwischenraum. Der Kopf vor allem trocken und deutlich ausgeprägt. Fließender Übergang zum Hals. Das Genick ausreichend lang, so dass das Pferd den Kopf in ausreichendem Maße neigen kann. Der ganze Kopfansatz nicht zu schwer und vor allem Raum bei dem Kehlgang.
Der Hals:
Leicht gebeugt, mit Kamm. Der Hals darf nicht zu kurz und nicht zu wenig muskulös sein und muss ausreichend hoch aus der Brust kommen. Ein Unterhals wird nicht gerne gesehen.
Der Widerrist:
Gut entwickelt und vor allem gleichmäßig in den Rücken verlaufend. Der Widerrist nicht zu flach.
Der Rücken:
Der Rücken nicht zu lang und ausreichend muskulös. Ein etwas gesunkener Rücken ist erlaubt. Die Lenden breit, stark und muskulös und fließend ins Kreuz verlaufend.
Das Kreuz:
Das Kreuz nicht zu kurz, etwas abschüssig, ausreichend breit und muskulös. Nicht zu rund oder sich zuspitzend (enge Sitzbeine). Der Schweif nicht zu niedrig eingepflanzt. Vor allem die Behosung muss gut entwickelt sein und lang durchgehen.
Die Schulter:
Die Schulter muss ausreichend lang und schräg sein. Die Buge müssen ausreichend weit sein, so dass sie zusammen mit dem Brustbein und guten Muskeln eine schöne Vorderbrust bilden können.
Die Brust:
Nicht zu breit, aber auch nicht zu schmal.
Die Rippen:
Die Rippen müssen ausreichend lang und gut gewölbt sein und Herz und Lungen Raum geben. Kugelrund ist nicht erwünscht. Der Bauch muss nach hinten ausreichend tief sein.
Die Beine:
Die Vorderbeine müssen richtig stehen. In der Vorderansicht senkrecht und unten eine Hufbreite Zwischenraum. In der Seitenansicht senkrecht bis zum Fesselgelenk, die Fessel in einem Winkel von 45° zum Boden. Die Röhre des Vorderbeines nicht zu lang. Der Oberarm muss allerdings eine ausreichende Länge haben. Die Fessel ausreichend lang und federnd. Hufe weit und makellos.
Von hinten gesehen gerade Hinterbeine. In der Seitenansicht gut gestellt, stark, mit guten, starken Hufen. Die Röhre hinten etwas länger als das Vorderbein, während der Schenkel ausreichend lang und zudem muskulös sein muss. Die Gelenke müssen sowohl vorne als hinten gut entwickelt und vor allem trocken sein und ein gutes Fundament haben. Der Winkel bei dem Sprunggelenk muss etwa 150° sein, während bei den Hinterbeinen die Fessel einen Winkel von etwa 55° zum Boden hat.
Schritt. Der Schritt muss gerade sein. Kräftig und geschmeidig mit genügend Raum. Aus der Schulter kommend mit ausreichendem Schub aus der Hinterhand.
Die Hinterhand muss kräftig untergebracht werden. Trab raumgreifend, vornehm, mit gutem Schub aus der Hinterhand. Der Trab muss leichtfüßig sein, mit einem Schwebemoment und ausreichender Geschmeidigkeit des Sprunggelenks.
Der Galopp. Ein heiterer und tragender Galopp mit ausreichendem Schub aus der Hinterhand und Geschmeidigkeit des Sprunggelenks.
2. Die typischen Merkmale der friesischen Rasse
Ein harmonisch und ausgewogen gebildetes Pferd mit edlem Kopf und hellen, intelligenten Augen. Kleine aufmerksame Ohren, die sich leicht zueinander neigen. Ein nicht zu kurzer, leicht gebeugter Hals, ein ausreichend starker Rücken, in einem nicht zu kurzen Kreuz endend das nicht zu abschüssig sein darf.
Eine kräftige, ausreichend lange und schräge Schulter. Ausreichend lang gerippt, mit guter Wölbung, starken Beinen und Füßen, einem gut entwickelten Oberarm und gutem Stand. Flotte, rechteckige, elegante und erhabene Gangarten, die von ausreichender Behaarung am Unterfuß, einem schönen Kamm und einem schönen, langen Schweif besonders unterstrichen werden. Kurz ein Luxuspferd mit stolzer Erscheinung, das temperamentvoll und arbeitslustig ist und einen ehrlichen Charakter hat. Eine Widerristhöhe im Alter von drei Jahren von etwa 1.60 Meter wird als ideal betrachtet. Als Farbe sieht man am liebsten schwarz.
3. Die Stammbücher des F.P.S.
Das Fohlenbuch:
Dies ist die Basis, das Fohlenbuch. Hier werden alle Fohlen eingetragen, sofern sie F.P.S. registrierte Elternteile haben. Erst nach drei Jahren kann das Fohlen für die nächsten Bücher vorgestellt werden.
Das Stutenstammbuch:
Hier werden ca. 90% aller Stuten aufgenommen. Mindeststockmaß 1,50 m. Das Stutenstammbuch ist in drei Teile unterteilt.
Register für Ster-Stuten:
Stuten mit sehr gutem Exterieur, taktreinen Gängen und einer Mindestgröße von 1,55 m können ins Ster-Register (Stern) aufgenommen werden, pro Jahr werden ca. ein 1/3 des Jahrganges für Ster erklärt. In Deutschland würde diese Stute Hauptstammbuchstute genannt.
Register für Model-Stuten:
Stuten, die absolut dem Zuchtziel des F.P.S. entsprechen und die natürlich auch den Anforderungen für Ster entsprechen, können für Model erklärt werden. Mindestgröße ist hier 1,58 m im Alter von 7 Jahren. Model ist bei uns mit Staatsprämienstute vergleichbar.
Darübe hinaus gibt es noch die Preferent - Erklärung, hierfür muss die Stute mindestens vier Ster - würdige oder höher anzusiedelnde Nachkommen haben. In Deutschland vergleichbar mit Zuchtleistungsstute.
Als letzten Titel gibt es noch die Prestatiemoeder (Leistungsmutter). Um diesen Titel zu bekommen, müssen drei Nachkommen überdurchschnittliche Leistungen im Sport erbracht haben.
Das Stammbuch für Hengste:
In diesem Stammbuch sind alle gekörten Hengste eingetragen, bis zum heutigen Tag sind dies 368. Auch für den Friesenhengst gibt es die Auszeichnung Preferent. Diese ist bei den Hengsten jedoch mehr ein Ehrentitel, denn es gibt keine festgelegte Zahl an Nachkommen, die hervorgebracht werden müssen. Vielmehr wird damit der Einfluss des Hengstes auf die Zucht prämiert. Er muss sich schon deutlich von den Hengsten seiner Epoche abheben. Oft werden die Hengste erst nach ihrem Tod für Preferent erklärt.
Das Stammbuch für Wallache:
Ruin ist das "treffende" niederländische Wort für Wallach. In diesem Buch werden Ster-Wallache eingetragen. Die Anforderungen sind ungefähr wie bei den Stuten.